Christiane Kritzer

Pastell und Farbe in der Klassischen Moderne

Pastellkasten-Sammlung des Instituts für Konservierungswissenschaften an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste (ABK) Stuttgart. © Christiane Kritzer

Das interdisziplinäre Promotionsprojekt „Pastell und Farbe in der Klassischen Moderne“ widmet sich der kunsthistorischen, kunsttechnologischen und konservatorischen Erschließung des Materials Pastell in Zusammenhang mit der Kunst- und Kulturgeschichte der Farbe in der Klassischen Moderne.
Das Projekt gliedert sich in drei Themenfelder, die einander beeinflussen und zum Teil auch bedingen.

Ein Ziel ist es, die Relevanz des Pastells für die Klassische Moderne herauszuarbeiten. Forschungshypothese ist, dass die Pastelltechnik dem Streben der Künstler nach stärkerer Farbigkeit in Verbindung mit dem Interesse für Farbtheorien entgegenkam. Ebenso eignete sich diese Maltechnik für die zunehmend spontanen Gestaltungsprozesse.

Ein weiteres Vorhaben ist die Untersuchung der Material- und Werbegeschichte des Mediums Pastell in Deutschland zwischen 1900 und ca. 1950. In dieser Zeit reagierten die Produzenten von Künstlermaterialien, wie Müller & Hennig, Schmincke, Pelikan und Talens, auf die steigende Nachfrage mit der Etablierung neuer Produktreihen an Pastellfarben für Künstler. Basis für die Untersuchung sind schriftliche Quellen und historische Pastellkästen.

Nicht zuletzt liegt der Fokus auf konservatorischen Aspekten der Pastellmalerei des frühen 20. Jahrhunderts. Bei Pastellen aus dieser Zeit sind heute vielfach Farbveränderungen zu beobachten, welche auf die mangelnde Lichtechtheit der Farben zurückgeführt werden können. Die systematische Erforschung der Materialität der Pastellkreiden wird es erlauben, Bedingungen der Ausstellbarkeit und Aufbewahrung von Pastellen grundlegend neu zu bewerten.

Die interdisziplinäre Forschung zu Pastellmalerei im frühen 20. Jahrhundert wird im Institut für Technologie der Malerei unter Leitung von Christoph Krekel fortgesetzt.