Elisa von Minnigerode

Image and Secrecy in Elizabethan England. Christopher Hatton and William Cecil as Patrons of Art

Unbekannt: Elisabeth I, c. 1580, Kupferstich, Privatsammlung.

Das Projekt Image and Secrecy in Elizabethan England widmet sich der Untersuchung von Strategien des Ausstellens und Verbergens durch Bildobjekte im späten sechszehnten und frühen siebzehnten Jahrhunderts in England. Nach den religiösen und politischen Unruhen um Heinrich VIII und Mary Tudor entwickelt sich unter den dynastischen Unsicherheiten von Elisabeth I bis zu den frühen Stuarts ein besonderes Phänomen in Kunst und Literatur heraus, das sich zwischen Öffentlichkeit und Privatem bewegt: Auf der einen Seite das (auch materielle) Verbergen und Verschlüsseln des Geheimen, und auf der anderen Seite das aufwendige Ausstellen und Präsentieren von Stand und Zugehörigkeit. Bilder bilden nicht einfach nur ab, sondern demonstrieren die Loyalität zur Krone und zeigen Religionszugehörigkeit auf, jedoch verschlüsseln sie genauso Wissen und verstecken Liebesbotschaften - kurzum sie kreieren, und werden so zu vielschichten Trägern ihrer Inhalte. Das Nicht-Zeigen, das Verbergen und das Geheime werden über verschiedene Strategien genauso erzeugt wie das bewusste Ausstellen und Demonstrieren von Stand und Parteilichkeit. Beides funktioniert über eine motivische, ikonographische Ebene, die Symbole und Embleme gebraucht, um zu präsentieren und zu verschlüsseln. Gleichzeitig wird auch das Material benutzt, das Bild als Objektkörper, um etwas zu verbergen oder auszustellen. Zu verstehen, wie dieses in seiner materiellen Zusammensetzung funktioniert ist ebenso Aufgabe der Untersuchung wie eine Analyse der darstellenden Ebene. Ziel der Arbeit ist es durch die Verbindung von kunsthistorischen, literaturwissenschaftlichen und kunsttechnologischen Methoden eine Objektgeschichte des Ausstellens und Verbergens im frühneuzeitlichen England zu zeichnen. 


Kurzfilm zum Projekt

Zur Person

Elisa von Minnigerode studierte Kunst-, Literatur- und Medien-Wissenschaften an der Universität Konstanz. Nach einer Bachelorarbeit zur innerbildlichen Kommunikation in der Mythenmalerei Tizians führte sie ihr Studium im Masterstudiengang in Konstanz fort. 2018 schloss sie dieses mit einem Masterprojekt zu einer italienisch-englischen Sammlungsbeziehungen des späten 17. Jahrhunderts ab. Ihre Interessensschwerpunkte liegen in transeuropäischen Beziehungen der frühen Neuzeit, der Entstehung besonderer Bildträger und –praktiken, sowie der Verbindung von Kunst und Naturwissenschaften. In ihrem Dissertationsprojekt geht sie diesen interdisziplinären Perspektiven durch einen Zusammenschluss von Kunstwissenschaft, Restaurierungswissenschaft und Kunsttechnologie weiter nach.

Betreuungsteam  
Erstbetreuung Prof. Dr. Karin Leonhard, Uni Konstanz
Zweitbetreuung Prof. Dr. Nils Büttner, ABK Stuttgart
Mentorin Prof. Dr. Aviva Burnstock, Courtauld Institute of Art, London
Praxispartner Museum and Art Gallery Northampton und National Portrait Gallery London