Newsletter WS 18/19

Newsletter 01 WS 18/19

Liebe Mitglieder des Graduiertenkollegs Rahmenwechsel, liebe Interessierte,

das erste Semester des Graduiertenkollegs, beginnend im Herbst 2018, war für unsere KollegiatInnen, die Betreuenden und die Assoziierten ein ereignisreicher Auftakt. Nicht einmal einen Monat nach dem internen Kick-Off des Graduiertenkollegs mit externen Besuchern (12.10.18) konnte die interdisziplinäre Arbeitsweise des Kollegs auf der Tagung Herausforderungen für Denkmalpflege und Restaurierung im 21. Jahrhundert. Akteure im Dialog (29.10.18) in Ravensburg vorgestellt werden. Neben Prof. Dr. Karin Leonhard und Prof. Dr. Steffen Bogen repräsentierten Christiane Kritzer und Denise Madsack das Programm, und stellten außerdem ihr Promotionsprojekt vor. Kurz darauf besuchten Lisa Braun, V.E. Mandrij, Elisa Werner und Anna Katharina Thaler das interdisziplinäre Symposium Kunst und Material: Repräsentation, Stofflichkeit, Prozesse (01.11.19) am Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft in Zürich. Sie erlangten hier wertvolle Impulse für ihre Promotionsvorhaben und konnten zudem Kontakte zu namenhaften Persönlichkeiten aus der Forschergemeinschaft knüpfen.

Weiter ging es im November mit der offiziellen Kick-Off-Veranstaltung der VolkswagenStiftung, der Förderin unseres Kollegs. Die KollegiatInnen, die Projekt- Koordinatorin Dr. Tilly Laaser und die Sprecherin Prof. Dr. Karin Leonhard verbrachten vom 19.-20.11.18 zwei Tage in Hannover und lernten im Rahmen der Veranstaltung nicht nur die vielfältigen Förderlinien der VolkswagenStiftung, sondern insbesondere auch die angereisten, assoziierten Mentorinnen kennen. Alle DoktorandInnen profitierten enorm von den spannenden Perspektiven, Diskussionen und Gesprächsrunden mit Mitgliedern anderer Graduiertenkollegs, weshalb diese sich ausdrücklich für die herzliche Gastfreundschaft bedanken möchten.

Der Objektstatus von Kunstwerken, insbesondere dessen Rolle an den Schnittstellen von Kunstwissenschaft, Restaurierung und Kunsttechnologie, ist für das Kolleg von Beginn an ein prominentes Thema.

Daher wurden von den KollegiatInnen bereits im ersten Semester des Graduiertenkollegs zahlreiche Tagungen und Konferenzen besucht, die diesen Objektstatus thematisierten und in den Mittelpunkt stellten.

Als Beispiel ist Denise Madsacks Besuch der internationalen Konferenz SBMK Summit on (inter)national collaboration: Acting in Contemporary Art Conservation im Stedelijk Museum Amsterdam (15.-16.11.18) zu nennen und auch die spannende Tagung Special Objects. Norm und Form als Fragezeichen der Kunst, 1300-1500 (23.-24.11.2018) des Ferdinandeum in Innsbruck, die Lisa Braun und Verena Wallner ebenso besuchten, wie die Veranstaltung Vom Bodensee in die Welt? Kunsttransfer nach 1945 und seine Rolle für die Provenienz-Forschung (18.-19.01.19) des Zeppelin Museums in Friedrichshafen.

Im Januar 2019 nahmen Lisa Braun und Verena Wallner an einem Workshop des Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg zur Modellierung von Kulturgeschichte (31.01.19) teil und trafen dort erneut mit DoktorandInnen mehrerer anderer Graduiertenkollegs aus der VolkswagenStiftung - Förderlinie zusammen. Im Februar lud das Institut für Konservierungswissenschaften der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart zu einem Kolloquium (1.02.-2.02.19). Darin wurde die maltechnische Untersuchung und anstehende Restaurierung einer Version von Rubens‘ Prometheus aus dem ehemaligen Besitz des Herzogs von Oldenburg vorgestellt und die Methoden der Restaurierung anhand eines prominenten Beispiels greifbar gemacht.

Die KollegiatInnen hatten sich und ihre Projekte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bereits im Vorfeld vorgestellt und profitierten als Mitglieder der Stuttgarter Forschungsgemeinschaft bei diesem Anlass von den vielfältigen Möglichkeiten zur Erweiterung ihres Netzwerkes.

Der März war ein weiterer aktiver Monat für unsere Mitglieder: V.E. Mandrij übernahm einen Conference Chair an der Konferenz Negotiating Art and Faith (15.03.19) unter Leitung von Jan Blanc (Universität Genf) und Célia Zuber (Universität Genf) am Schweizerischen Institut in Rom, während Denise Madsack die internationale Konferenz Bridging the Gap: Theory and Practice in the Conservation of Contemporary Art (24.-26.03.19) in Maastricht besuchte und an der Tagung Nam June Paiks Pre Bell Man – Eine Ikone der Medienkunst kehrt zurück (14.03.19) des Museums für Kommunikation in Frankfurt teilnahm.

Ebenso waren die Kollegsprecherin Prof. Dr. Karin Leonhard und zwei KollegiatInnen im März erneut bei der VolkswagenStiftung in Hannover zu Gast. Bei der Veranstaltung Welche

 Museen für welche Gesellschaft? 10 Jahre Förderung der „Forschung in Museen“ (18.- 20.03.19) konnten Christiane Kritzer und Verena Wallner ihre eigenen Promotionsthemen nicht nur erneut diskutieren, sondern insbesondere auch durch neue thematische Anregungen und hilfreiches Feedback bereichern.

Auch den 35. Deutschen Kunsthistorikertag in Göttingen (27.03.-31.03.19) besuchten unsere KollegiatInnen V.E. Mandry, Anna Thaler, Verena Wallner und Elisa Werner und profitierten vom breiten thematischen und interdisziplinären Angebot der Vorträge, sowohl in Hinblick auf ihre eigenen Projekte, als auch für den interdisziplinären Ansatz des Graduiertenkollegs.

Neben Konferenzen nutzten die KollegiatInnen weiterhin den Besuch von Ausstellungen und Institutionen, um jeweils die eigenen Promotionsprojekte voranzubringen. So besichtigten die Mitglieder des Kollegs unter anderem die Ausstellung Unter der Lupe im Museum Schnütgen Köln und die Ausstellung Florenz und seine Maler. Von Giotto bis Leonardo Da Vinci in der Alten Pinakothek in München, wo auch eine gemäldetechnologische  Führung angeboten wurde. Verena Wallner und Elisa Werner nahmen im Städel in Frankfurt die Ausstellung Tizian und die Renaissance in Venedig in Augenschein und lernten dort viel über Ausstellungspraxis und -präsentation.

Lisa Braun konnte ihr Netzwerk am Historischen Museum Basel erweitern und erhielt dort Zugang zu wichtigen Archivdokumenten und zentralen Objekten ihrer Arbeit. Derweil hatte Christiane Kritzer regelmäßige Termine im Archiv Baumeister im Kunstmuseum Stuttgart, wo sie die Sichtung der Sammlung unter den Aspekten Pastell und Farbe vornehmen konnte. Bei einer Hospitanz im Landesamt für Denkmalpflege in Esslingen, Referat für Bau- und Kunstdenkmalpflege, erhielt Denise Madsack eine Einführung in die Bauforschung, Konservierung und Restaurierung.

Im Rahmen ihrer Tätigkeiten konnten die KollegiatInnen bereits einige wertvolle Kontakte knüpfen und zukünftige Projekte initiieren. Iris Schaefer vom Wallraf-Richartz-Museum übernahm eine MentorInnenrolle für Verena Wallner und empfing diese im Januar 2019 für ein Gespräch in Köln. Ebenso führten Anna Katharina Thaler, Christiane Kritzer und V.E. Mandrij mit Doris Oltrogge vom CICS in Köln erste Gespräche. V.E. konnte anschließend einige relevante Gemälde der Sammlung in Göttingen untersuchen, sowie Kontakte zu den dortigen Kuratoren knüpfen.

Unabhängig von den individuellen Projekten, wurde auch innerhalb der KollegiatInnengruppe ein reger Austausch zu den Mantelthemen des Kollegs gepflegt. In monatlichen Kolloquien stellte jede KollegiatIn ihr Dissertationsthema vor und führte es in der anschließenden Diskussion auf den Zusammenschluss der Themen Kunstwissenschaft und Restaurierung zurück. Daneben fanden die interdisziplinär positionierten Vorträge von James Clifton (Director, Sarah Campbell Blaffer Foundation, Houston) zu Hidden Layers: A Conservation Science Exhibition at the Museum of Fine Arts, Houston und von Prof. Dr. Karin Leonhard zu Schall und Rauch? Die unsichtbaren Welten des David Bailly statt. Dabei entstandene Fragen und methodische Anregungen werden in einem Lektürekreis zum Thema Technical Art History weiterverfolgt, in dem sich die KollegiatInnen ausgehend von Basistexten zu dem Thema, gemeinsam mit der Post-Doc Dr. Tilly Laaser dem Stand und der Art dieser Forschungsrichtung widmen werden.

Abschließend ist festzuhalten, dass momentan unter Federführung der Projektkoordinatorin Dr. Tilly Laaser engagiert an den Planungen für das erste Jahrestreffen des Graduiertenkollegs

‚Rahmenwechsel‘ im Frühjahr gearbeitet wird. Am 16. und 17. Mai 2019 wird an der Universität Konstanz unter dem Titel Restaurierung: Eine Geisteswissenschaft? vorgetragen, diskutiert und analysiert werden und wir freuen uns bereits sehr auf alle nationalen und internationalen TeilnehmerInnen.

Wir wünschen Ihnen einen guten Start ins Sommersemester 2019 und grüßen Sie im Namen aller KollegiatInnen herzlich vom Bodensee,

Lisa Braun und Elisa Werner